Veranstaltungen und Neues
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18. Februar 2025 | 16.00 Uhr | „Mahler spielt Mahler “ | Vorführung auf dem selbstspielenden Steinway-Welte Klavier im Mahler Museum
Es ist wie ein Blick in die Musikgeschichte: Gustav Mahler spielt selbst das Sopran Solo aus seiner IV. Symphonie „Das himmlische Leben“, zu hören auf einer sog. Notenrolle, die auf einem Welte Mignon Steinway Konzertpiano von 1924 abgespielt wird. Die Mahler Vereinigung verfügt damit über eine der vier Rollen, die Gustav Mahler persönlich aufgenommen hat. "Das ist das, wie ich es wollte und wie ich es gespielt habe", so wurden die Rollen 1905 von ihm beschriftet.
Die Präsentation ist im Museumseintritt enthalten. Dauer: 20 Minuten.
Dieses hervorragend erhaltene Reproduktionsinstrument ist eines von ca. 50 noch existierenden Welte Steinway Pianos, von denen seinerzeit überhaupt nur 650 Stück gebaut wurden, also eine echte Rarität. Die Notenrollen sind quasi Tonträger aus der Zeit vor der Schallplatte, sogar die Anschlagsdynamik wird mit übermittelt.
Dank großzügiger Zuwendungen von Manfred und Jutta Schaefer sowie Ingeborg Steifensand u.a. wurde das Instrument von der Gustav Mahler Vereinigung Hamburg für das Mahler Museum erworben und in den Jahren 2019/2020 von der Firma FaszinationPianola komplett restauriert.
Weitere Termine 2025 - immer dienstags um 16:00 Uhr:
18. März 2025 – 15. April 2025 – 20. Mai 2025 – 17. Juni 2025 – 15. Juli 2025 – 19. August 2025 – 16. September 2025 – 21. Oktober 2025 – 18. November 2025 – 16. Dezember 2025
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Die Gustav Mahler Vereinigung Hamburg lädt Sie herzlich ein zu einer
Lied Soirée
Am Sonntag, 23. März 2025 um 17:00 Uhr
im Lichtwarksaal der Carl Toepfer Stiftung, Neanderstraße 22, 20459 Hamburg
‚Zwischen Himmel und Erde‘
Lieder von Debussy, Wolf, Strauss und Mahler
mit Anne Schwanewilms, Sopran
Henning Lucius, Klavier.
Eintritt 15 €
Vorverkauf Konzertkasse Gerdes Tel +49/40/45 33 26 oder 44 02 98 oder Anmeldung unter SteifensandI@web.de
Mit freundlicher Unterstützung der Manfred + Jutta Schaefer Stiftung
Zwischen Himmel und Erde
spannt sich der Bogen dieses Liedpanoramas. Bei Mahler sind die Fühler ausgestreckt zu den Nöten und Grausamkeiten des ‚Irdischen Lebens‘ ebenso wie zur Himmelssphäre, die im ‚Himmlischen Leben‘ voll legendenhaft humoristischer Fabulierlust greifbar wird. Hingegen veranschaulicht Debussy in seinen eigenen Texten der Proses lyriques Szenerien ganz unterschiedlicher Couleur: Traum, Blumen, Strand, Abend…. verführerische Liebesbande zwischen Himmel und Erde aus ironisch-romantischer Blickdistanz - mit einer schier unerschöpflichen impressionistischen Fantasie-und Farbpalette. Wo Hugo Wolf immer wieder aufs Neue fasziniert durch seine der Dichtersprache abgelauschte minutiöse Klang-und Motiverfindung, traumwandelnd zwischen orplidscher Sphäre und schmerz-gebundener Erdenschwere im verlassenen Mägdlein, geben sich bei Richard Strauss die Abschiedswehmut des ‚Ach Lieb, ich muss nun scheiden’ und impressionistisch ganztönige Entgrenzung im leisen Lied auf ganz natürliche Weise die Hand. Als Komponisten des Fin de Siecle und der frühen Moderne reagierten sie seismologisch und mit wachem, forschendem Blick auf Zeitströmungen. Und so stehen sie alle, vier Leitsterne und Pioniere der Klangästhetik, für den Aufbruch in neue Klangwelten - zwischen Himmel und Erde.
Anne Schwanewilms Sopran Als eine der bedeutendsten Interpretinnen der Werke von Richard Strauss hat sich Anne Schwanewilms weltweit einen Namen gemacht. Ihr Repertoire umfasst Partien wie Arabella, Ariadne, Chrysothemis, Feldmarschallin und Kaiserin und erstreckt sich auf Rollen wie Elsa, Elisabeth, Marie und Großherzogin von Gerolstein. Sie ist regelmäßiger Gast an den großen internationalen Opernhäusern, darunter München, Berlin, Wien, Zürich, London, Madrid, Barcelona, Mailand und New York. An der Sächsischen Staatsoper Dresden konnte sie unter der Leitung von Christian Thielemann große Erfolge als Arabella und Chrysothemis feiern. Bei Salzburger Festspielen beeindruckten ihre Auftritte als Carlotta in Schrekers „Die Gezeichneten“ und als Kaiserin in „Die Frau ohne Schatten“ nachhaltig. Anne Schwanewilms arbeitet mit Dirigenten wie Christian Thielemann, Zubin Metha, Sir Simon Rattle, Daniel Barenboim, Vladimir Jurowski und Christoph von Dohnányi zusammen. Auch auf dem Konzertpodium fühlt sie sich zu Hause, Engagements führten sie unter anderem zu den Berliner Philharmonikern, dem Leipziger Gewandhausorchester und dem London Philharmonic Orchestra. Ihre große Liebe gilt dem Lied. Sie hat sich zu einer der renommiertesten Liedsägerinnen überhaupt entwickelt. Begleitet von Pianisten wie Malcolm Martineau und Charles Spencer konnte sie mit ihren Deutungen von Liedern von Schumann, Schubert, Wolf, Wagner, Liszt, Mahler, Strauss, Schreker und Korngold künstlerische Maßstäbe setzen. Von Anne Schwanewilms liegt eine umfangreiche Diskografie vor. Neben zahlreichen Operneinspielungen auf CD und DVD sind mehrere reine Lied-Aufnahmen erschienen. Die Sopranistin erhielt zahlreiche Preise und Auszeichnungen. 2002 wurde sie von der Zeitschrift „Opernwelt“ zur Sängerin des Jahres gewählt. Für die CD-Einspielung „Wozzeck“ wurde sie 2017 mit dem ECHO Klassik und 2018 mit dem GRAMMY ausgezeichnet. 2019 erhielt die DVD „Die Meistersinger von Nürnberg“ von den Bayreuther Festspielen mit Anne Schwanewilms als Eva einen OPUS Klassik.
Der Pianist Henning Lucius studierte in Hamburg bei Peter-Jürgen Hofer, Gernot Kahl und Volker Banfield bis zum Konzertexamen sowie in Bloomington/USA bei György Sebok und Shigeo Neriki. Entscheidende Impulse bekam er zudem auf Kursen bei Ralf Gothóni, Dietrich Fischer-Dieskau, Hartmut Höll, Christoph Eschenbach, Peter Feuchtwanger, Jörg Demus, Elisabeth Leonskaja, Rostislav Dubinsky, Peter Elkus und Aribert Reimann. Er erhielt mehrere Preise und Stipendien, u.a. beim Deutschen Musikwettbewerb. Als Dozent ist Henning Lucius an der Musikhochschule Lübeck, der HMT Rostock und am Hamburger Konservatorium tätig sowie als Gastdozent im Ausland. Zwischenzeitlich unterrichtete er an der HdK Bremen. Er begleitete Gesangsmeisterkurse von Judith Beckmann, Helen Donath, Margreet Honig, Klesie Kelly, Edith Mathis, Christiane Oelze, Sibylla Rubens Michaela Schuster, Anne Schwanewilms, Siegfried Jerusalem, Thomas Quasthoff, Peter Schreier, Doreen DeFeis, James Hooper, Thomas Heyer u.a. Als gefragter Liedbegleiter und Kammermusiker trat er bei verschiedenen Festivals auf. Er konzertiert im Klavierduo mit Matthias Veit (CDs), mit den Flötisten Jürgen Franz (CD) und Daniel Tomann, der Geigerin Marietta Kratz (CD), dem Geiger Martynas Švėgžda von Bekker (CD), den Sängerinnen und Sängern Christiane Oelze, Graciela de Gyldenfeldt (CD), Julia Barthe (CD), Frauke-Maria Thalacker (CD), Knut Schoch (CD) u.a.. Tourneen und Konzerte führten ihn nach Frankreich, Argentinien, China, Iran, Litauen und Japan. In Zusammenarbeit mit dem Sängerkomponisten Steffen Wolf und dem Verlag Breitkopf und Härtel nahm er den ‚Deutschen Vaccai’ auf. Der ‚Duett-Vaccai wird 2024 erscheinen. Zudem ist er neben mit Cord Garben Mitherausgeber des ‚Grand Trio für Klavier, Violine und Violoncello’ op.12 von Carl Loewe (Noetzel-Verlag). Henning Lucius prägte über mehrere Jahre als künstlerischer Leiter die Konzertreihe Appen Classics. Eine neue Konzertreihe ist in Planung. Rundfunkaufnahmen wie auch Fernseh-und CD-Produktionen (Spektral, TYXart, Telos, Funkturm, CPO) dokumentieren seinen künstlerischen Werdegang.
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28.01.2025 | Minikonzert Nr. 43 | Mahler - Premiere auf YouTube
Am 28. Januar | 19.30 Uhr findet die Premiere des 43. Minikonzertes auf YouTube statt: Erleben Sie Michaela Schuster (Gesang) und Matthias Veit (Klavier) mit Gustav Mahlers „Starke Einbildungskraft“.
Diesem Lied liegt ein Text aus der von Achim von Arnim und Clemens Brentano herausgegebenen Sammlung deutscher lyrischer Volksdichtung „Des Knaben Wunderhorn“ zugrunde, die der Komponist besonders schätzte. Es gehört zu den neun frühen, um 1887/89 in Leipzig oder Budapest entstandenen Liedern, für die er nur eine Klavierfassung und noch nicht, wie bei den späteren, parallel eine Orchesterfassung erstellt hat. Bereits in dieser Gruppe sind viele der für Mahler so charakteristischen Bereiche vertreten: das Humorvoll-Satirische, die Soldaten- oder auch Kriegslieder und die Liebeslieder. Letztere lassen sich in seinem Liedschaffen in die drei Kategorien der heiteren, der melancholischen und der tragischen Werke unterteilen. „Starke Einbildungskraft“ zählt zu den heiteren Liebesliedern. Überschrieben mit der Vortragsanweisung „Sehr gemächlich, mit humoristischem Ausdruck“, gibt es ein kurzes Zwiegespräch zwischen einem „Mädchen“ und einem „Büble“ wieder, die sich gegenseitig ihre Liebe gestehen, sich dieser aber vielleicht doch nicht ganz sicher zu sein scheinen. (Alexander Odefey)