Veranstaltungen und Neues
17. Dezember 2024 | 16.00 Uhr | „Mahler spielt Mahler “ | Vorführung auf dem selbstspielenden Steinway-Welte Klavier im Mahler Museum
Es ist wie ein Blick in die Musikgeschichte: Gustav Mahler spielt selbst das Sopran Solo aus seiner IV. Symphonie „Das himmlische Leben“, zu hören auf einer sog. Notenrolle, die auf einem Welte Mignon Steinway Konzertpiano von 1924 abgespielt wird. Die Mahler Vereinigung verfügt damit über eine der vier Rollen, die Gustav Mahler persönlich aufgenommen hat. "Das ist das, wie ich es wollte und wie ich es gespielt habe", so wurden die Rollen 1905 von ihm beschriftet.
Die Präsentation ist im Museumseintritt enthalten. Dauer: 20 Minuten.
Dieses hervorragend erhaltene Reproduktionsinstrument ist eines von ca. 50 noch existierenden Welte Steinway Pianos, von denen seinerzeit überhaupt nur 650 Stück gebaut wurden, also eine echte Rarität. Die Notenrollen sind quasi Tonträger aus der Zeit vor der Schallplatte, sogar die Anschlagsdynamik wird mit übermittelt.
Dank großzügiger Zuwendungen von Manfred und Jutta Schaefer sowie Ingeborg Steifensand u.a. wurde das Instrument von der Gustav Mahler Vereinigung Hamburg für das Mahler Museum erworben und in den Jahren 2019/2020 von der Firma FaszinationPianola komplett restauriert.
Ballettschule des Hamburg Ballett zu Gast im KomponistenQuartier
Am 21.11.2024 waren 11 Schülerinnen und Schüler der Abschlussklasse der Ballettschule des Hamburg Balletts - zusammen mit ihrer Deutsch-Dozentin - im KomponistenQuartier. Nach der Begrüßung durch Vizepräsidentin Ingeborg Steifensand führte Peter Lange auf Englisch die interessierten jungen Menschen aus den verschiedensten Nationen durch die einzelnen Museumsräume mit dem Schwerpunkt auf dem Mahler Museum. Dabei entstanden die folgenden Fotos.
Seit dem 26.11.24 ist das XXXXII. Mini-Konzert der Mahler Vereinigung online: „Der Einsame im Herbst“ wird von Dávid Csizmár (Bariton) gesungen, Eva Barta begleitet am Klavier.
Mit „Der Einsame im Herbst“ folgt hier nach „Von der Jugend“ (Minikonzert XXIV), „Das Trinklied vom Jammer der Erde“ (Minikonzert XXVIII) und „Der Trunkene im Frühling“ (Minikonzert XXXV) ein weiterer Satz aus Gustav Mahlers „Das Lied von der Erde“. Der Komponist bezeichnete sein Werk als „Eine Symphonie für eine Tenor- und eine Alt oder Baryton-Stimme und Orchester“, erstellte jedoch während der Arbeit daran auch eine eigenständige Fassung für Singstimme und Klavier. In einem Brief an den befreundeten Dirigenten Bruno Walter vom September 1908 nannte Mahler die neue Komposition „wohl das Persönlichste […], was ich bis jetzt gemacht habe“. Die vertonten Gedichte hatte er Hans Bethges „Die chinesische Flöte“ entnommen, einer im Herbst 1907 veröffentlichten Sammlung von Nachdichtungen chinesischer Lyrik. „Der Einsame im Herbst“ steht an zweiter Stelle der sechs Sätze und nimmt unter diesen eine besondere Position ein: Formal sehr übersichtlich in ein Vorspiel, vier Strophen und ein Nachspiel gegliedert, zeigt sich in ihm die schon in Mahlers Liedern nach Texten Friedrich Rückerts zu beobachtende Neigung zu linear-polyphoner Stimmführung in höchster Ausprägung. (Alexander Odefey)
Dávid Csizmár wurde 1981 in Budapest geboren. Mit 4 Jahren erhielt er ersten Musikunterricht. Ab 2000 war er Student der Hochschule für Musik Franz Liszt in Budapest, erst als Chordirigent, dann ab 2002 im Hauptfach Gesang. Anschließend studierte Csizmár Gesang bis 2009 an der HMT Rostock.
Dávid Csizmár war zwischen 2009 und 2012 in mehreren deutschen Rundfunkchöre als freier Mitarbeiter tätig. Er war Mitglied des Kammerchor Stuttgarts und des Schleswig-Holstein Festival Chors. Als Solist und Chorsänger der Gaechinger Cantorey Stuttgart ist er weiterhin tätig. Darüber hinaus hat er solistische Engagements überwiegend im Bereich Oratorium und Lied. Seit Januar 2012 ist Csizmár festes Ensemblemitglied des NDR Vokalensembles (ehem. NDR Chor) Hamburg. Als Chorsolist war er unter der Leitung von Philipp Ahmann, Alan Gilbert, Andrew Manze, Laurence Cummings, Paul Hillier, Stephen Layton, Masaaki Suzuki, Thomas Hengelbrock, Eric Whitacre und Chordirektor Klaas Stok zu hören.
Dávid Csizmár wurde 2021 zum Dozent für Gesang an die Akademie des Hamburger Konservatoriums berufen.
Eva Barta ist eine vielseitige Pianistin. Sie spielt Liederabende, arbeitet an verschiedenen Theatern als Bühnenmusikerin, liebt aber auch die Solo-Klavierliteratur und gibt Klavierabende.
Die Pianistin ungarischer Herkunft ist in Siebenbürgen (Rumänien) geboren und im Alter von drei Jahren nach Deutschland gekommen. Ab ihrem elften Lebensjahr hatte sie Unterricht bei Konrad Meister von der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover und studierte dann an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg bei Evgeni Koroliov. Beim Studium an der Sibelius-Akademie in Helsinki bei Ilmo Ranta entdeckte sie ihre Liebe zum Lied - zur Verbindung von Ton und Wort, die eine neue szenische Ebene in der Musik entstehen lässt - und studierte daraufhin Liedgestaltung, zunächst an der Universität für Musik Karlsruhe bei Anne le Bozec und Hartmut Höll, später erneut an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg bei Burkhard Kehring, wo sie ihren Master in Liedgestaltung mit Bestnote abschloss.
Sie besuchte Meisterkurse u.a. von Helmut Deutsch, Julius Drake und Elly Ameling, Rudolf Jansen, Jorma Hyninnen, Ralf Gothoni und Axel Bauni, gewann einen Lions-Musikpreis, einen Begleiter - Preis beim Maritim Gesangswettbewerb und dem Joseph Suder Liedwettbewerb und war Stipendiatin der Yehudi Menuhin „Live-Music-Now" Stiftung, des Richard-Wagner-Verbandes und der Hermann- und -Milena- Ebel-Stiftung Maritim.
Als 18-jährige debütierte sie mit dem Ravel-Klavierkonzert in G-Dur und dem Internationalen Jugendorchester Elbe-Weser, mit dem sie mehrere Konzerte in Deutschland und Rumänien spielte. Spätere Solo- und Liedkonzerte führten sie auf Festivals nach Polen und Rumänien, z.B. an die Filarmonica de Stat Targu Mures.
Seit ihrem Studium arbeitet sie mit Sängern zusammen, so spielte sie die Schöne Müllerin mit dem Tenor Daniel Behle. Außerdem spielte sie Liederabende in der Laeiszhalle und in der Kunsthalle Hamburg.
Sie hat einen Lehrauftrag an der Universität der Künste Berlin und arbeitete auch schon als Klavierbegleiterin im Fachbereich Gesang an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. Eva Barta war am Thalia Theater und an der Kammeroper Hamburg als Bühnenmusikerin, musikalische Leitung und Pianistin im Ensemble engagiert. Gastspiele mit dem Thalia Theater und mit dem Kabarettisten „Alfons“ führten sie u.a. an das Grand Théâtre de la Ville de Luxembourg, zum Mannheimer Mozartsommer und an das Pantheon Theater Bonn.
2024 erschien beim Label GENUIN Classics ihr Solo-Album „Until Night Falls“