3. Mai 2022 | 19.30 Uhr | Premiere von Gustav Mahlers „Der Schildwache Nachtlied“ auf YouTube
Das XXVI. Mini-Konzert der Mahler Vereinigung geht online: Mahlers Lied „Der Schildwache Nachtlied“ gehört zu den fünf „Humoresken“, nach einem Text aus „Des Knaben Wunderhorn“. Es wird von Anna-Maria Torkel (Mezzospran) und Sebastian Naglatzki (Bassbariton) gesungen, Ana Miceva begleitet am Klavier. „Der Schildwache Nachtlied“ ist das erste von fünf Liedern für Singstimme und Klavier, die Gustav Mahler im Januar und Februar 1892 komponierte und die er „Humoresken“ nannte. Sie nehmen insofern einen besonderen Platz in seinem Liedschaffen ein, als er von ihnen in den folgenden Wochen erstmals auch Orchesterfassungen erstellte. Ungewöhnlich ist ebenfalls, dass die Arbeit an ihnen mitten in die Spielzeit am Hamburger Stadttheater fiel, an dem Mahler seit dem Vorjahr mit großem Erfolg als Erster Kapellmeister tätig war. Denn künftig waren es fast ausschließlich seine Sommerferien, in denen er Zeit und Ruhe für das Komponieren fand. Allen fünf Liedern liegen Texte aus der von Achim von Arnim und Clemens Brentano 1805 und 1808 herausgegebenen Sammlung deutscher lyrischer Volksdichtung „Des Knaben Wunderhorn“ zugrunde, die Mahler besonders schätzte. Das balladenhafte „Der Schildwache Nachtlied“ gehört zur Gruppe der Soldatenlieder: Ein Soldat, der nicht glücklich über seinen nächtlichen Wachdienst ist, führt einen imaginären Dialog mit einem Mädchen, der in den Aufschrei (im Fortissimo) „Halt! Wer da!? Rund’! Bleib’ mir vom Leib!“ mündet. Ist er einem Feind begegnet? Oder aus seinen traumartigen Gedanken erwacht? Ein Epilog in langsamem Tempo, im Pianissimo und mit der Vortragsanweisung „sehr zart“ für die Singstimme gibt (k)eine Antwort: „Wer sang es hier? Wer sang zur Stund’? Verlorne Feldwacht sang es um Mitternacht!“ (Alexander Odefey)
Anna- Maria Torkel wurde in Bremen geboren. Bereits mit sechs Jahren erhielt sie Geigenunterricht, 2002 ihre ersten Gesangstunden. Bis 2015 studierte die Mezzosopranistin an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg Gesang bei Prof. Geert Smits und war in der Liedklasse von Prof. Burkhard Kehring. Zuvor studierte sie Musik auf Lehramt mit dem Hauptfach Gesang bei Prof. Maria Kowollik in ihrer Heimatstadt Bremen und schloss dieses mit dem ersten Staatsexamen ab. Meisterkurse bei Adrianne Pieczonka, Margreet Honig, Brigitte Fassbänder, Edda Moser und weiteren ergänzten ihre bisherige Ausbildung.
Gastspiele und Konzertengagements führten die junge Sängerin bereits an renommierte Opern- und Konzerthäuser, an die Hamburgische Staatsoper, das Theater Kiel, in die Laieszhalle Hamburg, die Glocke Bremen, die Berwaldhallen in Stockholm und das Pantheon in Rom. Anna-Maria Torkel gastierte in mehreren Rollen am Theater Bremen und sang die Lucy am Thalia Theater Hamburg in der Dreigroschenoper. Seit 2016 ist Anna-Maria Torkel festes Mitglied des NDR Vokalensembles Hamburg.
Der in Hannover geborene Bassbariton Sebastian Naglatzki begann seine stimmliche Ausbildung bereits im Alter von sieben Jahren im Knabenchor Hannover und nahm noch während der Schulzeit ein privates Gesangstudium bei Prof. Peter Sefcik auf. Dies führte er an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg bei Prof. Wolfgang Löser und Prof. Hanna Schwarz weiter und schloss es mit dem Diplom mit Auszeichnung und dem Konzertexamen ab. In der Liedklasse von Prof. Burkhard Kehring entwickelte er hier auch seine besondere Liebe zum Kunstlied. Weitere künstlerische Anregungen erhielt er unter anderem von Prof. Mark Tucker, Prof. Robert Holl und Matthias Goerne.
Bereits während seines Studiums stand er in verschiedenen Studioproduktionen und Nachwuchsprogrammen an renommierten Opernhäusern wie der Staatsoper unter den Linden Berlin, dem Staatstheater Braunschweig und der Oper Kiel, aber auch bei Festivals wie der Kammeroper Schloss Rheinsberg auf der Bühne. Seit dem Abschluss seines Studiums ist er Ensemblemitglied am Landestheater Mecklenburg.
Als Konzertsänger führten Sebastian Naglatzki seine Auftritte bereits in Konzertsäle wie die Laeiszhalle Hamburg, die Liederhalle Stuttgart, das Konzerthaus Berlin oder das Lincoln Center in New York.
Auch arbeitete er mit Orchestern wie der Staatskapelle Berlin, den Hamburger Symphonikern, dem Staatsorchester Braunschweig, dem Philharmonischen Orchester Kiel und der Hamburger Camerata zusammen und sang unter Dirigenten wie Simone Young.
Sebastian Naglatzki ist Preisträger des internationalen Wettbewerbs für verfemte Musik, des Maritim-Gesangswettbewerbs, des Elise-Meyer-Wettbewerbs und des internationalen Gesangswettbewerbs der Kammeroper Schloss Rheinsberg. Außerdem war er Stipendiat von „Yehudi Menuhin – Live Music Now“, der Franz Wirth-Gedächtnis-Stiftung und des Richard-Wagner-Verbandes.
Die in Mazedonien geborene Pianistin Ana Miceva begann im Alter von sechs Jahren, Klavier zu spielen. Zum Klavierstudium kam sie nach Deutschland, wobei sie zuerst an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg bei Prof. Marian Migdal studierte und dann ihr Studium bei Prof. Stephan Imorde an der Hochschule für Musik und Theater Rostock mit dem Erwerb des Diploms mit Bestnote abschloss.
Ein wichtiger Schwerpunkt in ihrem künstlerischen Schaffen ist die Liedbegleitung, der sie sich seit vielen Jahren mit großer Leidenschaft widmet. In diesem Zusammenhang absolvierte sie den Master-Studiengang Liedgestaltung bei Prof. Burkhard Kehring an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg und schloss diesen im Jahr 2012 mit Auszeichnung ab. Weitere künstlerische Anregungen auf diesem Gebiet erhielt sie von Kammersänger Prof. Peter Schreier, Kammersängerin Prof. Hanna Schwarz, Matthias Goerne, Eric Schneider, Prof. Axel Bauni und aus der gemeinsamen Konzerttätigkeit mit Prof. Renate Behle.
Verschiedene Konzertengagements führten Ana Miceva neben zahlreichen Auftritten in ganz Deutschland auch nach Granada, London, Wien, Prag, Amsterdam, Istanbul und Belgrad. Hierbei war sie unter anderem in bedeutenden Sälen wie der Laeiszhalle Hamburg, der Hamburgischen Staatsoper, der Wigmore Hall London, der Liederhalle Stuttgart und dem Angelika-Kauffmann-Saal bei der Schubertiade in Schwarzenberg zu hören.
Ana Miceva ist Preisträgerin des internationalen Wettbewerbs für verfemte Musik und gewann den ersten Preis für Klavierbegleitung bei dem Maritim-Wettbewerb. Darüber hinaus ist sie Stipendiatin von „Yehudi Menuhin – Live Music Now“, der „Oscar und Vera Ritter Stiftung“ und der „Franz Wirth-Gedächtnis-Stiftung“.
Sie ist Mitglied der GEDOK - Gemeinschaft der Künstlerinnen und Kunstfreunde e.V. in Hamburg und präsentiert im Kunstforum der GEDOK ihre Konzertreihe „LiedKunstGalerie“.
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