28.03.2023 | 19.30 Uhr | Premiere von Gustav Mahlers „Der Trunkene im Frühling“ auf YouTube
Das XXXV. Mini-Konzert geht am 28. März 2023 online auf YouTube mit Mahlers „Der Trunkene im Frühling“, aus „Das Lied von der Erde“. Der Sänger ist Markus Schäfer (Tenor), er wird von Matthias Veit am Klavier begleitet.
Mit „Der Trunkene im Frühling“ folgt hier nach „Von der Jugend“ (Minikonzert XXIV) und „Das Trinklied vom Jammer der Erde“ (Minikonzert XXVIII) ein weiterer Satz aus Gustav Mahlers „Das Lied von der Erde“. Der Komponist bezeichnete sein Werk als „Eine Symphonie für eine Tenor- und eine Alt oder Baryton-Stimme und Orchester“, erstellte jedoch während der Arbeit daran auch eine eigenständige Fassung für Singstimme und Klavier. In einem Brief an den befreundeten Dirigenten Bruno Walter vom September 1908 bezeichnete Mahler seine neue Komposition als „wohl das Persönlichste […], was ich bis jetzt gemacht habe“. Die vertonten Gedichte hatte er Hans Bethges „Die chinesische Flöte“ entnommen, einer im Herbst 1907 veröffentlichten Sammlung von Nachdichtungen chinesischer Lyrik. „Der Trunkene im Frühling“ steht an vorletzter Stelle der sechs Sätze und präsentiert sich mit seinem hellen Klang und der weitgehenden Beschränkung auf Dur-Tonarten als geistreiche Humoreske über die Vergänglichkeit des Lebens und die Flucht in das Trinken und den Rausch. (Alexander Odefey)
Markus Schäfer studierte Gesang und Kirchenmusik und war Wettbewerbsgewinner beim Caruso-Wettbewerb in Mailand. Nach seinem Debüt am Opernhaus in Zürich folgten Engagements an der Hamburger Staatsoper und der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf, wo er bis 1993 fest engagiert war. Zu seinen Lieblingsrollen gehören Ferrando, Ottavio und Tamino ebenso wie die Evangelistenpartien in Bachs Passionen. Unter den vielen Dirigenten, mit denen Markus Schäfer seither international zusammengearbeitet hat, sind u.a. Rene Jacobs, Sigiswald Kuijken, Paul Mc Creesh, Michael Gielen, Stephan Soltesz, Kent Nagano und Kyrill Petrenko. Seine Arbeit wird dabei durch zahlreiche Rundfunkaufnahmen und Platten dokumentiert, darunter die Grammy-prämierte Einspielung der „Matthäus-Passion“ mit Nikolaus Harnoncourt und dem Concentus musicus Wien. Als Liedinterpret feierte er Erfolge in Wien, bei den Schubertiaden in Feldkirch und Schwarzenberg sowie in New York. Seine Partner am Klavier sind u.a. Hartmut Höll, Matthias Veit und Christian de Bruyn.
Matthias Veit studierte Klavier bei Gernot Kahl, dazu Gesangsausbildung bei Susanne Korzuscheck, Peter Elkus und Tom Krause. Als Lied- und Instrumentalbegleiter fand er schon frühzeitig Beachtung. Nach Meisterkursen u. a. bei Ralf Gothòni, Christoph Eschenbach u. Dinorah Varsi, Stipendien und mehreren Auszeichnungen begann seine intensive Konzerttätigkeit im In- und Ausland. 1992 erhielt er den Gundula-Janowitz-Preis des Internationalen Schubert-Wettbewerbs in Graz. Es folgten u.a. die Interpretationskurse mit Dietrich Fischer-Dieskau, Liederabende u.a. mit Franz Grundheber, ebenso wie Einladungen zu renommierten internationalen Festivals (Schleswig Holstein Festival, Edinburgher Festspiele u.v.a.) und Konzerte als Lied- und Instrumentalpartner u.a. von Maite Beaumont, Angela Denoke, Giora Feidman, Christiane Iven, Michaela Kaune, Christina Landshamer, Sybilla Rubens, Fatma Said, Markus Schäfer, Andreas Schmidt, Hanna Schwarz, Michaela Schuster u.v.a., sowie Engagements als Begleiter in Meisterkursen u.a. mit Elly Ameling, Helen Donath, Brigitte Fassbaender, Silvia Geszty, Reri Grist, Tom Krause und Cheryl Studer. Seit 1995 Klavierduo mit Henning Lucius; zu seinen solistischen Auftritten zählen u.a. auch Konzerte als Sänger (u.a. selbstbegleitet, u.a. mehrfach beim Schleswig-Holstein-Festival); genreübergreifende Projekte in Verbindung von Musik, Literatur/Theater (u.a. mit namhaften Schauspielern wie Claus Bantzer, Peter Franke, Hans Kremer oder Angela Winkler) und Bildender Kunst (zahlreicher Ausstellungen eigener Malerei); Ur- und Erstaufführungen u.a. von Babette Koblenz, György Ligeti, Fredrik Schwenk, Gordon Sherwood u.a. Einladungen als Meisterkursdozent zu den Internationalen Festspielen in Savonlinna (Finnland) bereits 1996, als offizieller Begleiter u.a. beim ARD-Wettbewerb in München; Interims-Professur an der Hochschule Hamburg 1997-1999, sowie Dozenturen an allen Musikhochschulen der Hansestädte (Bremen, Hamburg, Lübeck und Rostock); zahlreiche Rundfunk- , TV- und CD-Produktionen, darunter in diversen Ersteinspielungen auch die erste Gesamtaufnahme aller Lieder von Peter Cornelius (bei Naxos); für seine bildkünstlerische Tätigkeit bekam er den Preis „Künstler des Jahres 2016“ der Kulturstiftung Marienmünster.