20. Juli 2021 | 19.30 Uhr | Premiere von Gustav Mahlers „Des Antonio von Padua Fischpredigt“ auf YouTube
Am 20. Juli um 19.30 geht nun schon das XVI. Mini-Konzert mit Liedern von Gustav Mahler auf YouTube online: „Des Antonio von Padua Fischpredigt“, gesungen von Pauline Gonthier (Mezzosopran) und begleitet von Lémuel Grave am Klavier.
Gustav Mahler komponierte das Lied „Des Antonius von Padua Fischpredigt“ im Sommer 1893 in Steinbach am Attersee. Der zugrunde liegende Text (aus der von ihm bevorzugten Sammlung „Des Knaben Wunderhorn“) beschreibt in einer Parabel, wie der heilige Antonius, nachdem er die Kirche leer gefunden hat, den Fischen predigt. Diesen gefällt das Gehörte ausgesprochen gut, doch es bewirkt nichts: Die Fische bleiben, wie sie zuvor waren. Gegenüber seiner Freundin Natalie Bauer-Lechner äußerte Mahler, der Text bilde „eigentlich nur die Andeutung des tieferen Gehaltes, der herauszuholen, des Schatzes, der zu heben ist“. Denn er verstand sein Lied als „Satire auf das Menschenvolk“, als Gleichnis für die Sinnlosigkeit, was auch an Elementen der musikalischen Gestaltung zu erkennen ist, etwa der unermüdlich durchlaufenden Sechzehntelbewegung, der ungewöhnlichen Melodik, den parallelen Terzen und Dreiklängen sowie zahlreichen überraschenden Wendungen. Kein Wunder also, dass er thematisches Material des Liedes in das Scherzo seiner Zweiten Symphonie übernahm, einen Satz, den er mit der Vorstellung vom „unaufhörlich bewegten, nie ruhenden, nie verständlichen Getriebe des Lebens“ verband.
Die französische Mezzosopranistin Pauline Gonthier begann ihre künstlerische Ausbildung mit Klavier. 2009 schloss sie ihren Bachelor in Musiktheorie an der Universität Sorbonne in Paris ab. Anschließend studierte sie Gesang am Conservatoire de Besançon und schloss ihr Gesangs-Studium 2015 am Konservatorium in Amsterdam ab. Seit 2015 ist sie Privatschülerin bei der renommierten Mezzosopranistin Michaela Schuster.
Zu ihren Auftritten: 2017 sang sie die Hexe in Humperdincks Hänsel und Gretel, mit der Opera Concisa in Hamburg gesungen. Dann gestaltete sie 2019 mit großem Erfolg die Flora in Verdis La Traviata am Opernloft in Hamburg. Sie hat in der Zeit nach 2019 eine sogenannte Lieblingsliederlounge dort absolviert und im sogenannten Sängerkrieg am Opernloft mitgewirkt.
Seit 2018 hat Pauline Gonthier in Konzerten im Tonali Saal, Hamburg mitgewirkt, in Lokstedt Klassik Auftritte gehabt und im Juni 2021 ist sie in der Kulturkirche Altona mit befreundeten Kollegen/innen erfolgreich hervorgetreten. 2021 wird sie in der Barock-Oper Semiramis erneut im Hamburger Opernloft zu hören sein, und im Kultursommer Hamburg 2021 im Opernloft beim Neustart Kultur ebenfalls mitwirken.
Lémuel Grave absolvierte nach ersten Studien in Paris sein Klavierstudium u.a. an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg bei Marian Migdal und Burkhard Kehring (u.a. ein Master in Liedbegleitung). Er ist seit über 10 Jahren ein gefragter Liedbegleiter für französisches, deutsches und englisches Repertoire und präsentiert sich besonders mit zeitgenössischer Musik. So wirkte er bei zahlreichen Uraufführungen für Solo Klavier, Lied, Kammermusik und Ensemble mit.
Konzerte gab er in Frankreich, England, Deutschland, China und in der Schweiz bei zahlreichen Festivals, wie dem Usedomer Musik Festival, Schleswig Holstein Musikfestival, Shanghai Festival und dem Musica Strasbourg.
Künstlerisch arbeitete er mit Eva Ganizate, Zachariah Kariithi, Linda Joan Berg, Tim Maas, Judith Thielsen, Johanna Konefal, Sheida Damghani, Julia Henning, Sarah Ferede, und Yun-Jeong Lee. Zuletzt auch mit Johan Kristinsson.
Rundfunkaufnahmen im Bereich Lied nahm er bei MDR Figaro und NDR Kultur mit verschiedenen Sängern auf. 2017 erschien seine erste CD: die Winterreise von Franz Schubert mit dem Bariton Timotheus Maas.
Seit Oktober 2020 begleitet er an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg unter professoraler Aufsicht und Weisung im künstlerischen Gesangsunterricht sowie bei Auftritten und Prüfungen in der Klasse von Prof. Geert Smits.