20. September 2022 | 19.30 Uhr | Premiere von Gustav Mahlers „Um schlimme Kinder artig zu machen“ auf YouTube

Insgesamt 52 Mahler-Lieder gibt es, und - man mag es kaum glauben - am 20. September 2022 wird das XXX. Mini-Konzert Premiere haben mit Mahlers „Um schlimme Kinder artig zu machen“. Es singt die Sopranistin Xiaofang Zhao, Matthias Veit begleitet am Klavier.

Gustav Mahler komponierte das Lied „Um schlimme Kinder artig zu machen“ während seiner Zeit als Zweiter Kapellmeister am Leipziger Neuen Theater, einem der renommiertesten Opernhäuser der damaligen Zeit. Er war dort mit großem Erfolg von August 1886 bis Mai 1888 tätig. Einen veritablen Triumph brachte ihm die Bearbeitung und Vervollständigung von Carl Maria von Webers nur in Skizzen erhaltener Oper „Die drei Pintos“ ein. Den Auftrag dazu hatte er von Karl von Weber, einem Offizier und Enkel des Komponisten, erhalten. Der junge Kapellmeister war bald durch eine herzliche Freundschaft mit Weber, dessen Frau Marion und ihren drei Kindern verbunden. In einem Brief an seine Eltern vom März 1888 schreibt Mahler, die Kinder würden ihn sehr mögen, ihn oft besuchen und ihm Blumen mitbringen. Die beiden Mädchen seien neun und sechs Jahre alt, der Junge sieben. Dem humorvollen Lied, das Mahler für seine drei kleinen Freunde komponierte, liegt ein Text aus „Des Knaben Wunderhorn“ zugrunde, der von ihm besonders geschätzten, von Achim von Arnim und Clemens Brentano 1805 und 1808 herausgegebenen Sammlung deutscher lyrischer Volksdichtung. (Alexander Odefey)

Die gebürtige Chinesin Xiaofang Zhao
absolvierte ihren Bachelor in Gesang an der Bejing Normal University bei Prof. Yan Xiao. Die junge Sopranistin baute ihr Repertoire in der Folge besonders im Fach Lied aus und trat am Staatsopernhaus in Beijing auf.
Private Studien und Meisterkurse führten sie zu Lurging Marzola, Christiane Oelze, Giovanna Canitti, Yalin Zhang und Miao Hao. Xiaofang gewann bereits zahlreiche Wettbewerbe, z.B. den 2. Preis im Junger Internationaler Musik Wettbewerb Melbourne, einen Preis in der Opera Vocal Performance des National Belcanto Art College, Preis als beste Sopranistin im Paulo Coni International Oper Vocal Wettbewerb usw.
Seit Oktober 2020 studiert sie an der Musikhochschule Lübeck bei Prof. Manuela Uhl im Master Musikpraxis. In dieser Zeit sang Xiaofang die Rolle des ersten Knaben, der Papagena, der ersten Dame aus ,,Die Zauberflöte’’. In der Spielzeit 2021/2022 trat sie als Adele in der ,,Fledermaus’’ im Theater für Niedersachsen auf und als Flora in ,,Turn of the screw’’ im Theater Lübeck. Weiterhin lernte sie die Rollen z.B. der Pamina aus der „Zauberflöte’’ , des Ännchen aus dem „Freischütz’’, der Sophie aus dem „Rosenkavalier’’, der Gilda aus ,, Rigoletto’’ usw.
Weitere Auftritte führten sie auch nach Kiel, Völkern bei Hannover, Eutiner Schloss, Plön, Bad Schwartau und Malente. Sie trat ebenfalls als Lied- und Oratoriensängerin in Erscheinung. Ihr Repertoire umfasst u.a. Mozarts „An die Freude“, Brahms Requiem, Strauss op.68 bis hin zu Haydns Schöpfung.

Matthias Veit
studierte Klavier bei Gernot Kahl, dazu Gesangsausbildung bei Susanne Korzuscheck, Peter Elkus und Tom Krause. Als Lied- und Instrumentalbegleiter fand er schon frühzeitig Beachtung. Nach Meisterkursen u. a. bei Ralf Gothòni, Christoph Eschenbach u. Dinorah Varsi, Stipendien und mehreren Auszeichnungen begann seine  intensive Konzerttätigkeit im In- und Ausland. 1992 erhielt er den Gundula-Janowitz-Preis des Internationalen Schubert-Wettbewerbs in Graz. Es folgten u.a. die Interpretationskurse mit Dietrich Fischer-Dieskau, Liederabende u.a. mit Franz Grundheber, ebenso wie Einladungen zu renommierten internationalen Festivals (Schlesw.Holst.Festival, Edinburgher Festspiele u.v.a.) und Konzerte als Lied- und Instrumentalpartner u.a. von Maite Beaumont, Angela Denoke, Giora Feidman, Christiane Iven, Michaela Kaune, Christina Landshamer, Sybilla Rubens, Fatma Said, Markus Schäfer, Andreas Schmidt, Hanna Schwarz u.v.a. sowie Engagements als Begleiter in Meisterkursen u.a. mit Elly Ameling, Helen Donath, Brigitte Fassbaender, Silvia Geszty, Reri Grist, Tom Krause und Cheryl Studer. Seit 1995 Klavierduo mit Henning Lucius; zu seinen solistischen Auftritten zählen u.a. auch Konzerte als Sänger (u.a. selbstbegleitet, u.a. mehrfach beim Schleswig-Holstein-Festival); genreübergreifende Projekte in Verbindung von Musik, Literatur/Theater (u.a. mit namhaften Schauspielern wie Claus Bantzer, Peter Franke, Hans Kremer oder Angela Winkler) und Bildender Kunst (zahlreicher Ausstellungen eigener Malerei);Ur- und Erstaufführungen u.a. von Babette Koblenz, György Ligeti, Fredrik Schwenk, Gordon Sherwood u.a.  Einladungen als Meisterkursdozent zu den Internationalen Festspielen in Savonlinna (Finnland) bereits 1996, als offizieller Begleiter u.a. beim ARD-Wettbewerb München; Interims-Professur an der Hochschule Hamburg 1997-99, sowie Dozenturen an allen Musikhochschulen der Hansestädte (Bremen, Hamburg, Lübeck, Rostock); zahlreiche Rundfunk- , TV- und CD-Produktionen, darunter in diversen Ersteinspielungen auch die erste Gesamtaufnahme aller Lieder von Peter Cornelius (bei Naxos); für seine bildkünstlerische Tätigkeit Künstler des Jahres 2016 der Kulturstiftung Marienmünster.