2. November 2021 | 19.30 Uhr | Premiere von Gustav Mahlers „Wo die schönen Trompeten blasen“ auf YouTube
Mit Mahlers tragischem Soldatenlied „Wo die schönen Trompeten blasen“ feiert die GMVH einen stolzen Rekord: Es ist das XX. Mini-Konzert von Mahler Liedern, die auf dem YouTube Kanal der Gustav Mahler Vereinigung Premiere feiern können. Diese können Sie am 2. November um 19.30 Uhr miterleben (https://www.youtube.com/channel/UCYE8JOQtRC9h3HCVb3IHI1g?app=desktop), gesungen von Susan Zarrabi (Mezzosopran) und begleitet von Viktor Jugovic am Klavier.
Nach dem Ende seiner ersten Saison als Kapellmeister und - ab Oktober 1897 - Direktor der Wiener Hofoper verbrachte Gustav Mahler den Sommer 1898 in Vahrn in Südtirol. Hier setzte er die Reihe von Orchesterliedern nach Texten aus „Des Knaben Wunderhorn“ fort, die ihn in seinen Hamburger Jahren so intensiv beschäftigt hatte. Mit „Wo die schönen Trompeten blasen“, das zur Gruppe der tragischen Soldatenlieder gehört, schuf er dabei eine seiner eindrucksvollsten Vertonungen. Mahler kombinierte in ihr zwei Gedichte der Sammlung zu einer eigenen Textfassung, die eine höhere symbolische Ebene erreicht. Das Lied ist in Rondoform angelegt, sucht entfernte Tonarten auf und zieht gelegentlich scharfe Dissonanzen heran, denen Abschnitte von großer Schönheit wie die Ges-Dur-Episode („Willkommen lieber Knabe mein“) gegenüberstehen. Interessanterweise berichtet seine Freundin Natalie Bauer-Lechner, dass Mahler und der befreundete Dichter und Philosoph Siegfried Lipiner sich vor der ersten öffentlichen Aufführung des Liedes am 14. Januar 1900 in Wien über den Inhalt gestritten hätten. Lipiner habe die Ansicht vertreten, „der Krieger sei tot und erscheine dem Liebchen nur als Geist“, während Mahler „steif und fest behauptete, er lebe noch und weise auf den kommenden Tod in der Schlacht nur hin“. (Alexander Odefey)
Die in München geborene Mezzosopranistin Susan Zarrabi ist seit der Spielzeit 2020/21 Mitglied des Opernstudios der Komischen Oper Berlin, wo sie bislang u.a. als Dritte Dame in W.A. Mozarts Zauberflöte, als Merope in G. Enescus Œdipe und als Flora in G. Verdis La Traviata zu erleben war.
2019 war die Mezzosopranistin als Cherubino in W. A. Mozarts Le nozze di Figaro am Theater Bielefeld zu hören. 2016 gastierte sie am Staatstheater Augsburg als Gianetta in einer Neuproduktion von G. Donizettis L‘ elisir d’amore unter der Regie von Aron Stiehl. Im selben Jahr präsentierte sie sich in der Konzertreihe „Paradisi Gloria“ des Münchner Rundfunkorchester unter der Musikalischen Leitung von Ulf Schirmer als Sara in J. Doves Tobias and the Angel.
Im Mai 2022 ist sie als Prinz Orlofsky in Strauß‘ Die Fledermaus zu Gast in der Kölner Philharmonie. Zusammen mit Gerold Huber gestaltete sie im Januar einen Liederabend innerhalb der Young- Singers Reihe der Schubert-Woche im Pierre Boulez Saal Berlin.
Susan Zarrabi war zweimalige Stipendiatin der Lied-Akademie des internationalen Musikfestivals Heidelberger Frühling (2016/2017) unter der Leitung von Thomas Hampson sowie 2018 bei der Schubertiade Schwarzenberg. 2019 gewann sie mit ihrem Liedduo-Partner Viktor Jugovic den Münchener Wettbewerb um den Kulturkreis Gasteig Musikpreis. 2018 war die Mezzosopranistin beim 3. Gustav Mahler Festival in Steinbach am Attersee zu Gast sowie 2019 bei der Gustav Mahler Vereinigung in Hamburg, wo sie auch 2020 erneut zu erleben war.
An der Seite von Thomas Hampson war sie 2021 bei dem ersten Gustav Mahler Forum für Musik und Gesellschaft in Klagenfurt mit Mahler-Liedern zu hören.
Der 1996 in Wien geborene Dirigent und Pianist Viktor Jugovic stammt aus einer musikalischen Familie, bereits als dreijähriger begann er mit dem Klavierspielen. Mit 13 begann er sein Vorstudium am Klavier an der Musikuniversität Wien. Nach seinem Wechsel in die Schweiz, erlangte er 2018 seinen Bachelor im Fach Klavier bei Prof. Till Fellner an der Zürcher Hochschule der Künste. Seit Herbst 2018 studiert er Orchesterdirigieren bei Prof. Marcus Bosch und Prof. Georg Fritzsch an der Hochschule für Musik und Theater München.
Im Zuge seiner Ausbildung dirigierte er bei Konzerten unter anderem das Hochschulorchester München, die Norddeutsche Philharmonie Rostock und die Bad Reichenhaller Philharmoniker. Im Sommersemester 2021 wurde Viktor Jugovic ausgewählt, die Premiere der Oper „Die Zauberflöte“ an der HMTM zu leiten. Es folgten zwei weitere Aufführungen, davon ein Livemitschnitt für den Hochschulkanal. Im Sommer 2021 assistierte er Marcus Bosch bei den Heidenheimer Opernfestspielen, unter anderem bei der Oper „Il Trovatore“, und 2022 in Modena und Reggio Emillia, dort bei „Tannhäuser“.
Neben nationalen und internationalen ersten Preisen bei Klavierwettbewerben gewann er mit dem Atreus Trio den Kiwanis Wettbewerb im März 2019 und war Preisträger beim ORPHEUS Swiss Chamber Music Competition im November 2019. Mit seiner Liedpartnerin, Susan Zarrabi, gewann er im März 2019 den Wettbewerb um den Kulturkreis Gasteig. Beim Abschlusskonzert seines Bachelors in Klavier im Juni 2018 spielte und leitete er Mozarts Klavierkonzert Nr. 25 vom Klavier aus. Für das Konzert wurde Viktor Jugovic mit einem ausgezeichnetem Erfolg gewürdigt, er gewann mit dieser Aufführung den „Bachelor-Förderpreis Musik der ZHdK“ 2018 und wurde mit seinem Orchester im März 2019 in die Spektrum-Konzertreihe der Hochschule eingeladen.